* 16. März 1956
von Zuzana Martináková
Essay
In seinen frühen Werken erprobte Godár vor allem kleinere, solistisch oder kammermusikalisch besetzte Formen. Dabei bevorzugte er freie Intervalle (insbesondere Quarten bzw. Quinten, Sekunden bzw. Septimen), die er – unter Beachtung der aus der Großform resultierenden Zeitverhältnisse – rhythmisch-metrisch vielfältig verarbeitete. Er verwendete auch sonoristische Effekte und Cluster, in dem größer besetzten Concertino für Flöte, Oboe, Klarinette, Baßklarinette, Fagott und Streicher (1970) sogar elf- und zwölftönige Akkorde, in Zbiehanie [Konvergenzen] für Flöte, Englisch-Horn, Baßklarinette, Violine, Viola, Violoncello und Schlagzeug (1972) auch „gelenkte“ bzw. begrenzte Aleatorik. Seit dem Klavierstück von 1971 tritt die dodekaphone Organisation der Melodik, oft in symmetrischer Struktur, hinzu: im Klavierstück (1971) die Zwölftonreihe in der Intervallordnung 1–2-1–2-6–1-6–2-1–2-1, im I. Satz der [1.] Suite für Klavier (1972) die Reihe 1–2-3–4-1–6-1–4-3–2-1, im Prelúdium für Klavier (1971) eine Reihe mit wachsender Intervallstruktur (1–2-3–4-5–6-7–8-9–10–11); in modifizierter Form gilt letztere auch für das Klavierstück Trigram (1973).
Mit dodekaphonen, seriellen sowie avantgardistischen Verfahrensweisen der 50er- und 60er-Jahre wurde Godár während seines Studiums bei Juraj Pospíšil am Konservatorium in Bratislava (1971–75) bekannt. Schon früh kombinierte Godár Atonales und Modales in einer freien Zwölftonorganisation. Bereits in Werken aus dem Jahr 1973 und 1974 zeigen ...